"Gwasch" sorgt in Waldthurn für Stimmung und "Hoffnung für Menschen"
Dem Gesangsduo „Gwasch“ eilt ein Ruf voraus: Franziska und Jens sind großartige Stimmungsmacher. Das bewahrheitet sich am Freitag im Waldthurner „Kühnhauser“ beim Benefizauftritt für den Verein „Hoffnung für Menschen“.
von Walter Beyerlein
Der Saal im Gasthaus „Kühnhauser“ war voll besetzt. Grund genug für Thomas Ebnet, Vorsitzender des Vereins „Hoffnung für Menschen“, begeistert zu sein. Der Reinerlös der Veranstaltung geht nach Südindien, wo der Verein 360 Kindern den Schulbesuch ermöglicht.
Und dann startet der Abend. Gemeinsam dürfen alle Besucher mal „Hallo Gwasch“ rufen. Leicht süffisant merken Franzi und Jens an, kein Kabarett zu sein. „Wir sind ein Trio“, meint Jens, aber auch nicht ganz glaubhaft. Dann kommt die Erklärung wie der Abend abläuft. Dafür wurden an die Besucher Liedbücher ausgegeben, die aber nur die Texte zu den bekanntesten Liedern enthalten. Die Melodien sind ohne den meisten Besuchern bekannt. Um mitsingen zu können, bekommen die Gäste per Handzeichen die Vorgabe, ob sie in den Liedern ein „A“, ein „O“ singen sollen, oder Beifall klatschen dürfen.
Anschließend dürfen sich die Besucher aus dem „Songbook“ mit dem Titel „Sing Along“ eines der vielen Lieder aussuchen, die dann im Laufe des Abends mit einer sich steigernder Lautstärke gesungen werden. Die Lieder sollen laut Jens "mitgrölbar" sein, auch wenn es vielleicht peinlich oder schmalzig werde. Wichtig sei nur, dass am gemeinsamen Gesang der Spaß im Vordergrund steht, so lautet die Vorgabe im „Songbook“. Mit „Ich liebe das Leben“ und „Im Wagen vor mir“ startet der unterhaltsame Abend so richtig durch.
„Gwasch“ bewies enorme Ausdauer, denn das Wunschkonzert mit dem gemeinsamen Gesang und sogar Bewegung auf der Tanzfläche ging bis 23 Uhr. Kurzum, es war ein Superevent, das bestens in die Reihe der Veranstaltungen zum 20-jährigen Bestehen von „Hoffnung für Menschen“ passte.
Mitmachabend mit "Gwasch"
begeistert Publikum in Schönsee
Bei "Schickeria" von der Spider Murphy Gang, eines der ersten Lieder des Abends, reißt es alle mit. Franzi und Jens von "Gwasch" stecken dahinter bei "ihr wünscht, wir spielen und ihr singt mit" am Freitag im Weiherblasch in Schönsee.
von Hans Eibauer
Die Singbegeisterung kennt im Lauf des dreistündigen Programms nur in der Mitte eine Pause zum Ausschnaufen, Plaudern und sich von der vorzüglichen Küche was zu gönnen. Wer nicht selbst dabei war, glaubt es kaum: Das Publikum von fünfundzwanzig bis fünfundsiebzig singt mit, was das Zeug hält. Die zwei von "Gwasch", Franzi, die moderierende und singende Antreiberin, und Jens, die zweite Stimme mit Wollmütze und Gitarre, sind vorne dran. Sie touren mit einem auf rund hundert eingängigen Hits basierenden Mitsingkonzept durch Wirtshäuser im Lande.
Nach wenigen ersten Worten geht's schon los. Das Sing-Along-Songbook liegt auf den Stehtischen, viele der Gäste spitzen nur kurz hinein. Einfach laut die Seitenzahl vom Textheft Richtung Band rufen – zum Einstieg ist die 44 unüberhörbar. "Ja was ist denn das? Vicky Leandros mit 'Ich liebe das Leben' hatten wir ja noch nie als ersten Song", sagt Franzi und stimmt das Publikum ein in die erste Zeile "Dein Koffer wartet schon im Flur". Mit Hits und Evergreens geht es weiter. Beim dritten Lied "Rama Lama Ding Dong" ist das Mitsingen ganz einfach. Da wiederholt sich die Titelzeile zigmal.
"Wahnsinn, welch ein schöner Abend", sagen zwei, die den Weiherblasch aus früheren Zeiten als Top Restaurant kennen. Das ist der Weiherblasch auch heute noch beim Freitagsbistro, bei Brunchterminen oder Veranstaltungen. Die junge Chefin Andrea Kraus verkörpert die kreative Generation in der Gastronomie – offen für Experimente, das auch Publikum der jungen Generation goutiert. "Gwasch" gastiert nochmal am 12. Mai.
Gwasch – Die Live-Jukebox
Wer von Franzi und Jens erwartet, dass sie sich auf die Bühne stellen und einfach nur das Publikum bespaßen, wird sich ganz schön wundern. Denn nur zuhören, das gibt es bei Gwasch nicht.
von Evi Wagner
Auch ein klassisches Publikum gibt es nicht. Denn dieses verwandelt sich schnell in einen begeisterten Kneipenchor, der stundenlang bekannte Hits zum Besten gibt. Franzi und Jens kommen mit ihren Songbooks im Gepäck, die im Publikum verteilt werden. Und die Leute wünschen sich Lieder, die dann zusammen gesungen werden. Ein Konzept, das in seiner Art in der Region absolut einmalig ist. Und eins ist definitiv sicher: Nie hat „betreutes Singen“ mehr Spaß gemacht.
ONETZ: Trinkt ihr gerne Cola-Mix – oder warum heißt ihr so?
Fast. Als wir auf der Suche nach einem Namen für unser neues Projekt waren, saßen wir tatsächlich zufällig in einem Wirtshaus in Weiden und haben uns ein Spezi – oder eben ein Gwasch, wie man bei uns in der Oberpfalz so schön sagt – bestellt. Und uns ist aufgefallen, dass das mit dem Mix bei uns auch ganz gut passt. Wir mixen zwar nicht Cola mit Limo, aber dafür Band mit Publikum. Stilistisch mixen wir auch alles. Das hat also ganz gut gepasst.
ONETZ: Und das Mixen von Band und Publikum klappt tatsächlich immer, egal wo ihr seid?
Gwasch: Ja, das klappt tatsächlich – immer und überall. Natürlich ist es jedes Mal wieder schon eine große Herausforderung, die Leute zum Mitsingen zu animieren. Da sind wir aber mittlerweile ganz gut darin. Es geht schließlich nur darum, sich selbst zu überwinden, mitzusingen – und Spaß dabei zu haben. Perfekt muss da keiner sein, denn das sind wir selbst ja auch nicht. Besonders gut singen können wir auch nicht. Und unser Geheimnis ist wohl, dass wir uns selbst auch nicht allzu ernst nehmen. Unser Motto: „Wir singen nicht schön, aber dafür laut.“
ONETZ: Was passiert, wenn Menschen zusammen singen?
Gwasch: Jeder Abend ist anders, aber eins ist immer gleich: Es entsteht ganz schnell ein einzigartiges Gemeinschaftsgefühl und eine Art magische Energie im Raum. Klar, am Anfang denken viele Leute: „Ich kann doch gar nicht singen.“ Als Kind haben wir alle noch viele kreative Sachen gemacht – wie Bilder malen oder Lieder singen. Wenn wir dann erwachsen werden, geht das oft verloren. Wir sagen plötzlich, dass wir nicht malen können. Oder eben nicht singen. Als wäre das alles ein Wettbewerb und man müsste immer in allem gut sein, was man macht. Wir nehmen den Leuten die Hemmungen – und zeigen ihnen, dass es auch anders geht.
ONETZ: Ihr bezeichnet euch gerne als „Live-Jukebox“. Welche Songs sind denn drin in der Jukebox?
Gwasch: In unserem Songbook befinden sich etwa 100 Songs in en verschiedensten Kategorien. Wir haben neben Lagerfeuer-Klassikern ein sehr breites Repertoire an Titeln. Es reicht von den Spice Girls und den Vengaboys in der Rubrik „Peinlich, aber geil“ bis hin zu „Laut und grell“ mit Papa Roach und System of a Down. Da ist wirklich für jeden etwas Passendes dabei.
ONETZ: Im Moment könnt ihr euch ja vor Anfragen gar nicht retten. Aber gibt es trotzdem noch einen besonderen Traum, den ihr habt? Eine besondere Location zum Beispiel, wo ihr gerne mal spielen würdet?
Gwasch: Unser Traum ist es, den größten Sing Along der Welt zu machen – mit Tausenden von Menschen, die zusammen singen. Das wäre uns dann eigentlich egal, ob man das auf einem Markplatz oder im Stadion macht. Wir könnten uns da natürlich auch die Weidener Sommer-Serenaden im Max-Reger-Park gut vorstellen. Na, wir werden sehen, es bleibt spannend.